Jedes Jahr entsteht mitten in der Wüste Nevadas eine vollständige Stadt – und verschwindet eine Woche später wieder.
Es ist staubig. Es ist chaotisch.
Und doch … gibt es etwas, das die Menschen immer wieder dorthin zurückzieht.
Nicht nur wegen der Partys.
Sondern wegen des Experiments.
Burning Man wird oft als Spielplatz der Privilegierten oder als staubige Flucht aus dem Alltag abgetan (und ja – manchmal ist es das auch). Aber unter dem Absurden liegt eine überraschend kraftvolle Einladung:
Was wäre, wenn wir Realität anders gestalten würden?
🏗 Eine Stadt als Prototyp
Burning Man ist kein Festival. Es ist eine funktionierende Stadt – mit Straßen, Ritualen, Infrastruktur und Intention.
Alles – vom Raumgefühl bis zur Interaktion mit Fremden – ist so gestaltet, dass es eine Sache auslöst: Teilnahme.
Man schaut nicht zu – man macht mit.
Und auch wenn die leuchtenden Mutantenfahrzeuge die Show stehlen, basiert das eigentliche Gerüst auf Werten: radikaler Ausdruck, gemeinschaftliche Verantwortung und der Mut, genau so aufzutauchen, wie man ist.
„Burning Man ist keine Flucht – es ist ein Prototyp dafür, wie wir besser leben könnten.“
🌍 Warum das wichtig ist (auch wenn du nicht dort bist)
Die meisten von uns werden nicht ihr Leben in der Wüste verbringen. Und genau darum geht’s.
Burning Man soll keine Fluchtkapsel sein – sondern eine andere Lebensweise erproben. Eine, in der Verbindung bewusst geschieht. Und Systeme mit Menschen (und Freude) im Fokus gestaltet sind.
Du musst nicht in Black Rock City sein, um das zu leben.
Bei Projekt Glitter bringen wir genau diese Prinzipien in alles ein – von unseren Glitter Bars bis hin zur kreativen Arbeit:
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Radikale Inklusion → Jede*r gehört dazu.
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Schenken → Gib ohne Erwartung (so hat Projekt Glitter angefangen).
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Dekommodifizierung → Nicht alles muss verkauft werden, um einen Wert zu haben.
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Selbstverantwortung → Vertraue dir – auch wenn dich keiner versteht.
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Selbstausdruck → Sei weird. Sei du.
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Gemeinschaftlicher Einsatz → Nichts davon entsteht allein.
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Bürgersinn → Dein Einfluss zählt.
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Leave no trace → Hinterlass keine Spuren. In jeder Hinsicht.
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Teilnahme → Nicht nur zuschauen – mitmachen.
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Unmittelbarkeit → Das Leben passiert JETZT. Hör auf zu warten.
🪶 Ein Wort zu den Ursprüngen
Burning Man hat diese Ideen nicht erfunden.
Indigene Kulturen auf der ganzen Welt haben sich seit jeher bewusst und temporär versammelt – zu Powwows, saisonalen Festen, Sonnenwendritualen.
Um sich zu verbinden: miteinander, mit dem Ort, mit dem Sinn.
Die moderne Festivalkultur borgt sich mehr, als sie zugibt.
Manchmal müssen wir die Zukunft nicht neu erfinden.
Sondern uns erinnern.
„Die Woche in der Wüste ist nicht das Ziel. Was du danach aufbaust, ist es.“
💫 Was du wirklich mitnehmen kannst
Also nein – ich bin dieses Jahr nicht in der Wüste.
Aber ich baue trotzdem Schönheit. Gestalte Erfahrungen. Und frage mich:
Welche Welt erschaffen wir hier eigentlich gerade?
Denn wenn eine staubige, neonbeleuchtete Pop-up-Stadt dazu führen kann, dass Menschen sich mehr gesehen, lebendiger und mehr sie selbst fühlen –
dann gibt es da wohl etwas, das wir mit nach Hause nehmen sollten.
Magie passiert nicht einfach.
Wir erschaffen sie.
Und die Woche in der Wüste ist nicht das Ziel.
Was du danach aufbaust, ist es.
Jeen x
Nicht in der Wüste? Kein Problem.
Du brauchst keinen Staub auf der Haut, um nach den Prinzipien zu leben.
Hier sind 8 einfache Wege, die Energie mit nach Hause zu nehmen:
Hier sind 8 Wege, wie du die Festival-Energie mit nach Hause bringst:
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Schenk etwas Unerwartetes.
Schreib eine kleine Liebesbotschaft. Hinterlass Snacks im Büro. Gib – ohne etwas zu erwarten.
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Sei kompromisslos du selbst.
Pailletten zum Brunch? Klar. Komische Ideen? Noch besser. Trau dich, du zu sein.
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Bau mit anderen.
Lade Leute ein. Starte ein Kreativprojekt. Frag dich: Mit wem kann ich das gemeinsam aufbauen?
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Hinterlasse keine Spuren (auch nicht vom Ego). Klar, nimm deinen Müll mit. Aber auch deine Energie. Hinterlasse Menschen und Orte besser, als du sie vorgefunden hast.
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Sag Ja zur Spontanität. Schmeiß den Plan über Bord. Lass dich treiben. Lass die Neugier für einen Tag die Richtung angeben.
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Mach Platz für das Seltsame. Seltsame Gespräche. Seltsame Musik. Seltsame Kunst. Meistens ist „weird“ einfach nur echt.
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Such echte Verbindung. Handy weg beim Essen. Schau Menschen in die Augen. Starte Gespräche, die wirklich zählen – offline.
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Feier etwas – einfach so. Sonnenuntergänge. Kleine Erfolge. Tanzpausen mitten in der Woche. Du brauchst keinen Grund, um es besonders zu machen.
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